schlaflos

 

Es hat eine längere Vorgeschichte. Der jetzige Ist-Zustand begann, als mein kleiner Hund in mein Leben kam. Sie war eine Nachteule und ich konnte den Wecker danach stellen, dass sie um Mitternacht wach wurde und spielen wollte.

Das Ganze ist nun schon viele Jahre her. Sie ist älter und ruhiger geworden, aber ich habe diesen Rhythmus übernommen, wobei noch eine zweite nächtliche Uhrzeit hinzukam. Um diese Zeit musste klein Hundchen dann wieder raus.

Und nun, da ich es quasi im Blut habe, kann sie endlich schlafen. Fast ist es, dass sie mich genau dazu bringen wollte.

Es gibt Zeiten, da bin ich verzweifelt gewesen über diese "Schlaflosigkeit". Da quälte ich mich so manche Nacht durch die Nacht, um dann gegen morgen, wenn die Sonne aufging und die ersten Vögel zwitscherten, endlich tief und fest einschlafen zu können.

Warum dauern viele Dinge so lange? 

Lange, bis zu einem Begreifen und Greifen können.

 

Auch heute Abend legte ich mich hundemüde ins Bett, um alsbald, gegen Mitternacht, hellwach und kerzengerade im Bett zu sitzen. Aber anstatt mich diesmal zu grämen, kam mir ein Gedanke... Meine Tage sind oft so ausgefüllt mit Dingen, die erledigt werden müssen. Mit Eindrücken der Umwelt. Ständig habe ich den Drang, etwas tun zu müssen. Oder einfach nur zu wandern mit dem Hund. An die Luft gehen. Atmen.

 

Und so oft in der Vergangenheit nahm ich mir dann vor, dass ich das mit dem Inmichgehen, mich einlassen auf die Eingabe Gottes, das spirituelle Schreiben, wenn man so will, auf morgen, auf den Abend oder wasweißichwann zu verschieben. Wenn ich mich dann hinsetze, kommt garantiert eine Ablenkung. Oder Gedanken an dies oder jenes, was nicht ausbleibt in diesen Zeiten. Corona hin oder her.

 

Ja, dachte ich heute um Mitternacht. Nicht ohne Grund bin ich zwischen Mitternacht und halb vier/vier Uhr morgens wach. Diese Zeit werde ich nun verstärkt nutzen, um Worte zu empfangen. Sie niederzuschreiben. An Euch weiterzugeben, denn ohne Grund oder einen Sinn bekomme ich sie nicht geschenkt.

In dieser Zeit bin ich ganz bei mir. Bei Gott. Keine andere Arbeit wartet auf mich. Kein Internet. Kein Telefon. 

 

Manchmal sitze ich morgens, kurz bevor die Sonne aufgeht, auf dem Balkon und erlebe den nahenden Morgen. Diese Lichter, die wie Blitze hin und her flitzen und flirren. Über genau diesen Zustand schrieb ich vor Jahren das Gedicht "Schwarzes Gold", welches eigentlich aus zwei Teilen besteht. Zu unterschiedlichen Zeiten geschrieben. Aber eines Tages ergab sich die Zusammengehörigkeit.

 

Das schenke ich Euch beim nächsten Mal. Denn nun... darf ich schlafen gehen.

Ich wünsche Euch eine gute Nacht und reiche Träume.

 

Eure Johanna

 

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